Nachhaltigkeit ist wie Quark

Schmeckt in der extremen Version nicht jedem, aber es gibt genügend Variationen!  

„Magerquark… uuhhh… der schmeckt doch nach nichts“, sagen die einen. „Klaro, super Muskelfutter, macht lange satt und hat wenig Kalorien“, sagen die anderen. Ich sage: „Mit Joghurt gemischt oder direkt Skyr schmeckt es super gut und ist gesund.“ Noch etwas frisches Obst dazu. So lecker! Andere brauchen da schon den Quark mit 40% Fettanteil gemixt mit einem gesüßten Vanillejoghurt und einem Päckchen Vanillezucker. Klar, schmeckt auch. Aber muss das sein?

Und was hat das jetzt mit Nachhaltigkeit zu tun?

Wir haben uns in vielerlei Hinsicht an das „zu viel“ gewöhnt. Nicht nur beim Essen, sondern auch bei allem anderen. Wir leben unseren Wohlstand, meist ganz selbstverständlich. Weil wir die Konsequenzen nicht direkt sehen, nicht direkt mitbekommen. Wie die kleinen Fettpölsterchen, die langsam auf den Hüften wachsen, wächst auch die Zerstörung unserer Erde. Der Regenwald wird für unseren Fleischkonsum abgeholzt, unser fein sortierten Müll landet doch im Meer, für unsere neuen Handys und E-Autos werden wertvolle Mineralien gefördert und dabei die Natur und Lebensgrundlage für Menschen und Tier zerstört. Stört uns hier nicht. Nicht direkt. Aber immer mehr rücken uns die Probleme „auf die Pelle“: heiße Sommer, Waldsterben in Deutschland, die vielen Bilder über Plastik im Meer und somit auch in unserem Essen. In unserem Körper. Man kommt eigentlich nicht mehr drum herum, die Probleme mitzubekommen. 

Zurück zum Quark. Wer sich an die süße und schön fetthaltige Vanille-Version gewöhnt hat, ich nenn sie mal Wohlstands-Quark, der wird sich beim Probieren von Magerquark, ich nenn ihn mal Super-Nachhaltigkeits-Quark, schütteln und die Finger davon lassen und auch zukünftig nicht auf Wohlstand verzichten wollen. Auch wenn er uns nicht guttut. Im Quark-Beispiel sind es die vielen (unnötigen) Extrakalorien und der süchtigmachende Zucker. Bezogen auf die Welt ist es unser Hunger nach immer Neuem, nach mehr Komfort, nach noch mehr Profit, die unserem Planeten in vielerlei Hinsicht zu schaffen machen. Und wenn man mal ehrlich zu sich selbst ist: Brauchen wir das wirklich?

Wie wäre es also, wenn man sich Stück für Stück an etwas weniger gewöhnt. An Skyr eben zum Beispiel oder Magerquark mit Vanillejogurt gemischt. Weniger Zucker, weniger Fett – und trotzdem lecker. Also sprich etwas weniger Konsum, etwas weniger Bequemlichkeit, etwas weniger „muss ich alles sofort und neu haben“.

Versuche es, mit kleinen grünen Schritten, und du wirst merken, dass du irgendwann gar nicht mehr weißt, warum du früher immer mehr haben wolltest. Du wirst dich freier fühlen. Dann schmeckt der Wohlstands-Quark irgendwann gar nicht mehr so lecker wie früher und man tut sich und der Umwelt etwas Gutes.

Und wer weiß, vielleicht wirst du sogar mal Fan vom Magerquark 🙂

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