Halbzeit food-Challenge – Warum, anregungen und zwischenfazit

  • Beitrags-Kategorie:Alltag / Haushalt / Ernährung
  • Lesedauer:7 Minuten zum Lesen
  • Beitrag zuletzt geändert am:Juni 30, 2021
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Halbzeit bei meiner persönlichen Food-Challenge „Nur 50 x Fleisch im Jahr 2021“! Das Zwischenfazit liest du unten…

Aber warum überhaupt weniger Fleisch? Und wenn, dann Fleisch vom lokalen Metzger und/oder aus ökologischer Haltung, sprich Bio, und kein billiges Fleisch aus Massentierhaltung?

Gründe für weniger Fleisch und eine bessere Qualität

Tierwohl – Respekt vor den Lebewesen
Weniger Tierleid durch weniger Fleischkonsum, bessere Haltungsformen bei ökologischer Haltung, weniger Stress bei Haltung und Schlachtung – ergibt übrigens auch eine bessere Fleischqualität, sprich mehr Genuss.

Meine Gesundheit
Weniger Antibiotika, weniger tierische Fette, die in größeren Mengen schädlich und entzündungsfördernd für uns sind – dafür mehr Gemüse, Hülsenfrüchte etc., die alle notwendigen Mineralien, Vitamine und Co. liefern.

Landwirte unterstützen
Wir Konsumenten können mit unseren Kaufentscheidungen den Landwirten in Deutschland zeigen, dass besseres Fleisch gewünscht ist, dass wir Verbraucher bereit sind, dafür die Kosten zu tragen. Die Landwirte können dies nämlich nicht alleine stemmen und kämpfen oft schon um die Existenz. Wir sichern dadurch Arbeitsplätze in dieser Branche, in Deutschland.

Qualität des Grundwassers verbessern
Der Nitratgehalt im Grundwasser ist oft zu hoch, da bei der Massentierhaltung zu viel Gülle entsteht, die als Dünger auf die Felder gefahren wird. Wir zahlen hier „verdeckte“ Mehrkosten z. B. bei der Trinkwasseraufbereitung.

Klimaschutz und Biodiversität in Deutschland
Die viele Gülle reduziert zusätzlich die Artenvielfalt auf deutschen Feldern, da z. B. Insekten und Vögel keinen natürlichen Lebensraum mehr finden. Der gesamte Kreislauf der Natur wird dadurch gestört.

Flächennutzung in Deutschland sinnvoll(er) gestalten
60% der Felder in Deutschland werden für den Futtermittelanbau verwendet! Da könnte man doch besser Blumenwiesen für Insekten, Windparks, Naherholungsgebiete, Mischwälder… ansiedeln.

Klimaschutz weltweit
Obwohl so viel Fläche für Tierfutter in Deutschland genutzt wird, muss zusätzlich Soja aus z.B. Brasilien als Futtermittel zugekauft werden, um alle Tiere satt zu bekommen. Dafür wird Regenwald zerstört und es sind extrem lange und CO2 intensive Transportwege nötig. Durch die Abholzung des Regenwaldes – der „grünen Lunge des Planeten“-, oft durch Brandrodung, wird gebundenes CO2 freigesetzt und die Biodiversität und Artenvielfalt massiv gestört und reduziert. 

Werde aktiv, lass dich inspirieren - mit kleinen grünen Schritten

Daher: Bitte achtet beim Fleischkauf mindestens auf Bio-Fleisch. Und genießt eine gute Fleischqualität bewusster… und am besten auch (etwas) seltener 🙂

Einen sehr coolen Podcast gibt es dazu von der Tagesschau in der Reihe „mal angenommen“. Titel: „Massentierhaltung stoppen? Was dann?“ Daraus stammen auch viele Infos hier. (Link zu tagesschau.de – 25 Min.)

Nicht an Klischees festhängen: Dass man auch ohne Fleisch extrem fit und stark sein kann, sprich Fleisch nicht unbedingt zum Muskelaufbau benötigt wird, zeigen immer mehr Hochleistungssportler oder auch der Film „The Game Changers“ u.a. mit Arnold Schwarzenegger und Lewis Hamilton.

Bei mir klappt das super gut! Ich habe nicht das Gefühl des Verzichts, sondern habe den Speiseplan meiner Familie lecker und gesund ergänzt. Ein paar „Die-gehen-immer-und-schnell-Rezepte“ sind dabei super, damit man gar nicht erst etwas vermisst. Bei uns ganz oben sind z. B. Linsen-Bolognese, Spinat-Champignon-Lasagne (Rezept siehe unten) oder auch asiatische Currys mit Kokosmilch, wo so ziemlich alles an Gemüse rein kann, was man so hat (und was vielleicht weg muss). Und ab und zu freue ich mich richtig auf ein gutes Stück Fleisch!

Halbzeit - mein Zwischenfazit

So, genug Gründe, an dem Ziel meiner persönlichen Food-Challenge „nur 50 x Fleisch im Jahr“ festzuhalten. Und zur Halbzeit sieht es sehr gut aus: 26 mal habe ich Fleisch bewusst genossen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich mein persönliches Ziel erreiche, zumal ich immer seltener Verlangen nach Fleisch habe. Was hat das für positive Auswirkungen?

Food-Challenge

Dazu ein paar Zahlen:
Im Schnitt essen wir Deutschen 60 kg Fleisch im Jahr, sprich 30 kg in sechs Monaten.
Da ich wirklich für alles einen Strich auf meiner Liste gemacht habe, also auch DIE EINE Scheibe Kochschinken zum Abendbrot, die Speckwürfel in den Knödeln oder die Stückchen im Eintopf und ansonsten auch keine riesigen Steaks verdrücke, schätze ich, dass ich im Schnitt so 70 g pro Portion gegessen habe. Das sind dann rund 2 kg – im Vergleich zu den 30 kg im Durchschnitt. Diese Menge habe ich definitiv vorher auch nicht gegessen, aber so 15 kg bestimmt.

Außerdem spart mein Umdenken auch noch das ein oder andere kg bei meinem Mann ein und ich inspiriere damit auch die ein oder andere Person in meinem Umfeld, weniger Fleisch zu essen. Beim gemeinsamen Grillen einfach mal viele leckere Alternativen anbieten 😉

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt."
Mohandas Karamchand Gandhi

Unterm Strich würde ich als Zwischenfazit sagen: Läuft! Und ich bin happy. Ich habe nicht das Gefühl des Verzichts, sondern genieße viel bewusster und vielfältiger. Und meine Blutwerte sind auch super, obwohl ich viele Jahre echt Probleme mit dem Eisenwert hatte und in der Schwangerschaft ja sogar mehr benötigt wird. Haferflocken, grünem Gemüse und Co sei – offensichtlich – Dank 🙂

In diesem Sinne: Lasst es euch schmecken – z. B. eine leckere Gemüse-Lasagne (siehe unten) – und genießt das Leben ganz bewusst!

Eure Kirsten

Gemüse-Lasagne-Rezept - als kleine Anregung

Gemüse-Lasagne

Zutaten:

800 g TK-Spinat (mit oder ohne Rahm) oder auch frischen Spinat
3 Karotten
10 Champignons*
1,5 Zwiebeln*
3 Knoblauchzehen*
2 Stängel Staudensellerie*/**
7 EL Milch oder Haferdrink (vegan)
100 g (Kräuter-)Frischkäse -> bei TK-Rahmspinat kann der Frischkäse weggelassen werden
1 bis 2 EL Gemüsebrühepulver
800 ml passierte Tomaten
4 EL Butter oder z. B. Rapsöl (vegan)
2 bis 3 EL Mehl
6 / 9 Lasagneplatten – je nach dem, wie viele Schichten ihr möchtet
200 g Bio-Mozzarella und/oder geriebenen Käse (da habe ich noch keine leckere vegane Alternative zu gefunden…)
Salz und Pfeffer
Chilipulver -> bei kleinen Kinder bitte weglassen

Anleitung:

Zwiebeln und Sellerie kleinschneiden, in einer Pfanne anbraten, bis sie glasig sind.
2 Knoblauchzehen schälen, durch die Knoblauchpresse drücken (oder kleinschneiden) und mit anbraten. Mit etwas Wasser ablöschen und das Gemüsebrühepulver einrühren.

Zwischenzeitlich (oder vorher) die Karotten raspeln und die Champignons kleinscheiden. Beides in die Pfanne dazugeben und kurz anbraten.
Anschließend den Spinat*** und 5 EL Milch / Haferdrink dazugeben, erhitzen bis die Blätter nicht mehr gefroren sind und die gesamte Gemüsemasse leicht eingedickt ist.
Jetzt ggfs. den Frischkäse dazugeben, gut verrühren und für etwa fünf Minuten köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und ggfs. Chili (Achtung bei Kleinkindern) abschmecken. Der Gemüsemix darf würzig sein, da der Spinat beim Backen relativ viel Salz „schluckt“.

In einem separaten Topf die Butter bzw. das Rapsöl vorsichtig erhitzen (bis die Butter vollständig zerlaufen ist). Das Mehl unter Rühren hinzugeben und zu einer glatten Masse verrühren. Unter stetem Rühren die passierten Tomaten dazugeben und alles kurz aufkochen. Die 3. Knoblauchzehe dazu pressen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Mit der Tomatensoße und dem Spinat dünn den Boden einer Auflaufform (ca. 20 x 30 x 8 cm) bedecken und jetzt abwechselnd Lasagneplatten, Gemüsemasse und Tomatensoße darin schichten. Je nach dem, wie dick ihr die Schichten macht, braucht ihr 2 oder 3 Schichten Lasagneplatten.
Mit der Soße abschließen und mit Bio-Mozzarella und / oder Reibekäse bestreuen.

Bei 180 Grad Umluft ca. 30 Minuten backen. Nach dem Backen noch fünf bis zehn Minuten im ausgeschalteten Backofen stehen lassen, dann bleibt die Lasagne perfekt in Form und zerläuft nicht.

Guten Appetit!

* Zwiebeln, Knoblauch, Sellerie und Champignons sorgen für einen tollen Umami-Geschmack, der Fleisch überflüssig macht.

** Und wer bei Sellerie die Nase rümpft… ging mir bis vor kurzem genau so 😉 Aber ganz klein geschnitten, merkt man ihn gar nicht direkt – aber er gibt eben eine tolle würzige Note und ist sehr gesund!

*** Tipp: Den Spinat am besten über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen. Spart Energie, da er den Kühlschrank kühlt und es ist eine schonende Auftaumethode.

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